Korruption im öffentlichen Dienst
Das Programm des 4. Mannheimer Forums für Personalmanagement können Sie in Kürze hier einsehen.
Beschäftigte des öffentlichen Dienstes
im Spiegel der Gesellschaft
Fehlverhalten im öffentlichen Dienst
Ursache I Prävention I Reaktion
(Teil 2)
Am 26.10.2023 fand in Köln der zweite Teil der Tagung zum „Fehlverhalten im öffentlichen Dienst – Ursache - Prävention - Reaktion“ statt. Veranstaltet wurde die Tagung vom Institut für Personal und Management (IPM) der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV) NRW in Kooperation mit dem Mannheimer Institut für das Personalmanagement der Bundeswehr (MIP) als Teil der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung - Fachbereich Bundeswehrverwaltung (HS Bund - FB BWV).
Beide Forschungsinstitute haben diese gemeinsame Tagung aufgrund ihrer neu ins Leben gerufenen Kooperation durchgeführt. Der erste Teil fand bereits vom 26. bis 27.04.2023 an der HS Bund - FB BWV in Mannheim statt und wurde jetzt mit einem zweiten Teil am 26.10.2023 am Standort Köln der HSPV NRW fortgesetzt.
Der zweite Teil der Tagung wurde maßgeblich organisiert von Prof. Dr. Lars Oliver Michaelis, Sprecher des IPM und Prof. Dr. Till Immich, Mitglied des IPM. Beide wurden bei der Moderation unterstützt von Prof.in Dr.in Kiyomi von Frankenberg, ebenfalls Mitglied des IPM.
An der Tagung nahmen Beschäftigte aus Bundesbehörden (zum Beispiel aus dem Bundeskanzleramt und dem Auswärtigen Amt), aus Landes- und Kommunalbehörden sowie aus Justiz, Wissenschaft und Gewerkschaften aus ganz Deutschland teil. Am Standort in Köln diskutierten insgesamt achtzig Personen in Präsenz. Ca. sechzig weitere Teilnehmende verfolgten die Tagung über Zoom und konnten hierbei auch Fragen stellen.
Themenschwerpunkt 1: Fehlverhalten im öffentlichen Dienst
Den ersten Vortrag hielt Prof. Dr. Till Immich von der HSPV NRW zum Thema „Störungen auf dem Weg zum Beamtenverhältnis auf Lebenszeit“. Hierbei ging er auf ausgewählte Fälle zum Fehlverhalten von Beamtinnen und Beamten auf Probe ein und stellte mögliche Reaktionsweisen dar. Es folgte Dr.in Sabine Rinck von der HSPV NRW mit einer Darstellung zur öffentlichen Vergabe im Spannungsfeld zwischen strategischem Beschaffungsmanagement und Korruptionsbekämpfung.
Themenschwerpunkt 2: Verfassungstreue und Disziplinarverfahren
EPHK a.D. Marcello Baldarelli trug anschließend vor zum radikalen Verhalten von Polizeibeamtinnen und -beamten, wie beispielsweise rassistische oder extremistische Äußerungen in Chatgruppen. Auf die dienstrechtlichen Folgen dieses Verhaltens ging er auch ein. Welche Reaktionsmöglichkeiten das Disziplinarrecht für „Verfassungsfeinde“ im öffentlichen Dienst bereithält, zeigte Prof. Dr. Andreas Nitschke von der FHVD Schleswig-Holstein auf. Hierbei behandelte er auch den sog. Radikalenerlass aus den 70er-Jahren.
Die Mittagspause leitete der Präsident der HSPV NRW, Martin Bornträger, mit einem Grußwort ein. Er stellte die Bedeutung des Themas für den gesamten öffentlichen Dienst heraus und verwies auf aktuelle Fälle, die auch in den Medien besprochen wurden.
Themenschwerpunkt 3: Perspektivwechsel
Die Veranstaltung wurde nach der Mittagspause fortgesetzt von Prof. Dr. Henrique Ricardo Otten zum Thema „Diskriminierung und öffentlicher Dienst – Überlegungen zu rassismuskritischen Perspektiven aus sozialwissenschaftlicher Sicht“. Prof. Dr. Michael Kawik, Direktor des MIP, stellte in seinem Vortrag die „Flucht in die Dienstunfähigkeit als Fehler im System“ dar. Er beleuchtete hierbei auch Strategien der Behörden und von Betroffenen in Dienstunfähigkeitsverfahren.
Themenschwerpunkt 4: Angriffe auf Beamtinnen und Beamte
Den abschließenden Vortrag hielt MR Dr. Jörg-Michael Günther vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW zum Thema „Die Fürsorgepflichten des Dienstherrn bei Angriffen auf Beamtinnen und Beamte (Dienstunfall- und Rechtsschutz / Schmerzensgeldübernahme etc.)“.
Nach jedem Vortrag kam es zu einer regen Diskussion und alle Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Dieser Austausch wurde von den Teilnehmenden besonders gelobt. Prof. Dr. Kawik und Prof. Dr. Michaelis zogen abschließend ein positives Resümee und betonten die besondere Bedeutung eines Austauschs zu wichtigen Themen, u. a. aus dem Bereich des Personalmanagements.
Die Präsentationen der Vortragenden können Sie hier herunterladen.
Hier finden Sie den Bericht zum 2. Mannheimer Forum für Personalmanagement, der in der Ausgabe 01/2024 der Unterrichtsblätter (S. 31 f.) veröffentlicht wurde.
In Kürze wird ein Tagungsband des MIP und des IPM mit wissenschaftlichen Abhandlungen zum Fehlverhalten im öffentlichen Dienst erscheinen.
Fehlverhalten im öffentlichen Dienst
Ursache I Prävention I Reaktion
(Teil 1)
Bei der Frage nach dem richtigen Umgang mit Fehlverhalten im öffentlichen Dienst handelt es sich um ein herausforderndes, nicht nur rechtliches Thema, das eine moderne und interdisziplinäre Personalführung erfordert.
Wie kann man präventiv agieren und zielgerichtet reagieren? Dieser Frage haben sich das Institut für Personal und Management (IPM) der Hochschule für Polizei und Verwaltung Nordrhein-Westfalen (HSPV NRW) und das Mannheimer Institut für das Personalmanagement der Bundeswehr (MIP) angenommen.
Im Rahmen einer Kooperation wird in diesem Jahr eine gemeinsame Tagung mit zwei Teilen in Mannheim und Köln ausgerichtet.
Am 26. und 27. April 2023 fand nunmehr das 2. Mannheimer Forum für Personalmanagement des MIP an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung - Fachbereich Bundeswehrverwaltung (HS Bund – FB BWV) unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Michael Kawik statt, welches Teil einer Kooperation mit dem IPM der HSPV NRW ist. Knapp 100 Teilnehmende beschäftigten sich mit der sowohl in der Praxis als auch in der Wissenschaft äußerst relevanten Thematik des „Fehlverhaltens im öffentlichen Dienst – Ursache - Prävention - Reaktion“. Die zahlreichen Vortragenden aus Wissenschaft und Praxis beleuchteten in ihren Vorträgen zahlreiche Facetten des Fehlverhaltens.
Am ersten Tag begrüßten der Direktor des MIP Prof. Dr. Michael Kawik (HS Bund – FB BWV, Mannheim) und der Sprecher des IPM Prof. Dr. Henrique Ricardo Otten (HSPV NRW, Münster) die Teilnehmenden. Der Prodekan der HS Bund in Mannheim, Prof. Dr. Eckart Lang, stimmte die Teilnehmenden auf den interdisziplinären Nachmittag ein.
In den folgenden Vorträgen wurde das Thema Fehlverhalten im öffentlichen Dienst aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Zunächst führte Prof. Dr. Michael Kawik mit seinem Vortrag zum Fehlverhalten von Führungskräften fachlich in die Tagung ein. Zur Führungskultur in der deutschen Verwaltung referierten Prof.in Dr.in Elke Driller und Prof.in Dr.in Inga Mertin (beide HS Bund, Brühl). Prof. Dr. Andreas Gourmelon (HSPV NRW, Gelsenkirchen) thematisierte die Frage, ob mit Tests nicht-integres Verhalten bereits im Bewerbungsverfahren vorhergesagt werden kann und zog hier für die Einstellungspraxis lehrreiche Schlussfolgerungen. Den Abschluss des ersten Tages bildete - nach einer anschließenden Diskussion - ein kleiner Empfang mit Grillen, der erste Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch bot.
Am zweiten Tag standen weitere Vorträge und Diskussionen auf dem Programm. Prof. Dr. Jan Bergmann, LL.M Eur. (VGH Mannheim) referierte über aktuelle dienstrechtliche Rechtsprechung aus Bund und Ländern, bevor sich Hans-Ulrich Gerland (leitender Beamter bei der Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages) mit Konfliktbewältigungsmechanismen der Bundeswehr im Kontext der Aufgaben der Wehrbeauftragten auseinandersetzte. Vor einer anschließenden Diskussion thematisierte Prof. Dr. Philipp-Sebastian Metzger von der HS Bund – FB BWV die Vorhersehbarkeit im Disziplinarrecht und die Relevanz des Wehrstrafrechts.
Dr.in Stephanie Pflüger von der HS Bund – FB BWV, sprach nach der Mittagspause über Rahmen und Grenzen der disziplinaren Würdigung suchtbedingter Dienstverfehlungen und zeigte hier erhebliche Herausforderungen für die Personalpraxis auf. Eva Leichman (Suchttherapie/ Suchtwissenschaft [M.Sc.]) behandelte die Folgen von und den Umgang mit Suchterkrankungen am Arbeitsplatz. Matthias Schütte, Rechtsanwalt, Coach und Mediator, referierte über neue Wege in der Konfliktbearbeitung im öffentlichen Dienst. Er erläutert, welche neuen Verfahren es gibt und wie sie sinnvoll eingesetzt werden können.
Zum Abschluss der Veranstaltung sprach Prof. Dr. Lars Oliver Michaelis (HSPV NRW, Duisburg) über die "Störungen" auf dem Weg zum Beamtenverhältnis auf Lebenszeit. Dieser zweigeteilte Vortrag ist zugleich das Bindeglied zwischen den beiden Tagungsteilen in Mannheim und Köln.
Der „Staffelstab“ wurde im Oktober von Prof. Dr. Till Immich (HSPV NRW, Dortmund) im zweiten Teil des Vortrags aufgenommen. Zudem folgten am 26. Oktober 2023 am Studienort Köln der HSPV NRW weitere Vorträge im Rahmen des zweiten Teils der Tagung.
Das Programm der Tagung können Sie hier einsehen.
Die Präsentationen des 2. Mannheimer Forums für Personalmanagement können Sie hier herunterladen.
Hier finden Sie den Bericht zum 2. Mannheimer Forum für Personalmanagement, der in der Ausgabe 07/2023 der Fachzeitschrift Bundeswehrverwaltung (S. 163 f.) veröffentlicht wurde.
Auch in den Unterrichtsblättern (Ausgabe 09/2023, S. 284 ff.) haben wir über die Tagung berichtet. Verschaffen Sie sich gerne einen Eindruck, indem Sie hier auf den Beitrag zugreifen.
Tag 1 (26.04.2023) - Grußworte - Vorträge (zum Fehlverhalten von Führungskräften, zur Führungskultur in der deutschen Verwaltung sowie zur Frage, ob mit Tests nicht-integres Verhalten vorhergesagt werden kann) - anschließende Diskussion - "Ice-Breaker"
Tag 2 (27.04.2023) - Begrüßung - Vorträge (zur aktuellen dienstrechtlichen Rechtsprechung, zu Konfliktbewältigungsmechanismen der Bundeswehr im Kontext der Aufgaben der Wehrbeauftragten, zur Vorhersehbarkeit im Disziplinarrecht und Relevanz des Wehrstrafrechts, zur disziplinaren Würdigung suchtbedingter Dienstverfehlungen, zu Suchterkrankungen am Arbeitsplatz, zur Sinnhaftigkeit neuer Konfliktbearbeitungsverfahren im öffentlichen Dienst sowie zu "Störungen" auf dem Weg zum Beamtenverhältnis auf Lebenszeit) - anschließende Diskussionen - Resümee und Verabschiedung
Personalgewinnung
Personalbindung
Personalentwicklung
Mit seinen rund fünf Millionen Beschäftigten ist der öffentliche Dienst der größte Arbeitgebende Deutschlands. Als Arbeitgebender gilt er gemeinhin als sehr sicher und wird gerade in Zeiten von Krisen zunehmend attraktiv; dennoch ist auch der öffentliche Dienst vom stetigen Wandel der Arbeitswelt betroffen.
Die aktuellen Herausforderungen der Personalabteilungen sind vielfältig: Fachkräftemangel, demografischer Wandel, Nutzung der Vielfalt in der Belegschaft und Digitalisierung.
Wie kann es gelingen, diesen Herausforderungen bestmöglich zu begegnen? U.a. mit dieser Fragestellung beschäftigte sich das 1. Mannheimer Dienstrechtsforum zur „Personalgewinnung - Personalbindung - Personalentwicklung“ an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung - Fachbereich Bundeswehrverwaltung, das am 18. und 19.05.2022 stattfand. Die Tagung bot dabei vor allem auch die Gelegenheit für den fachlichen, interdisziplinären Austausch von Beteiligten aus Wissenschaft und Praxis.
In Übereinstimmung mit der Zielsetzung des MIP, den Austausch zwischen Praxis und Wissenschaft zu fördern, war die Reihe der Vortragenden interdisziplinär zusammengesetzt.
Das Programm der Tagung können Sie hier einsehen.
Hier finden Sie den Bericht zum 1. Mannheimer Dienstrechtsforum zur "Personalgewinnung - Personalbindung - Personalentwicklung", der in der Ausgabe 07/2022 der Unterrichtsblätter (S. 217 - 220) veröffentlicht wurde.
Auch in der Fachzeitschrift Bundeswehrverwaltung (Ausgabe 08/2022, S. 189 f.) haben wir über die Tagung berichtet. Verschaffen Sie sich gerne einen Eindruck, indem Sie hier auf den Beitrag zugreifen.
Dem Zukunftsthema "Personalgewinnung, -bindung und -entwicklung im öffentlichen Dienst" widmet sich auch das Sonderheft des MIP. Hier können Sie einen Blick in das Sonderheft werfen.
Tag 1 (18.05.2022) - Grußworte und "Ice-Breaker"
Tag 2 (19.05.2022) - Mutual Learning zwischen Praxis, Wissenschaft, Rechtsprechung und Wirtschaft
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