Fehlverhalten im öffentlichen Dienst
Ursache I Prävention I Reaktion
Bei der Frage nach dem richtigen Umgang mit Fehlverhalten im öffentlichen Dienst handelt es sich um ein herausforderndes, nicht nur rechtliches Thema, das eine moderne und interdisziplinäre Personalführung erfordert.
Wie kann man präventiv agieren und zielgerichtet reagieren? Dieser Frage haben sich das Institut für Personal und Management (IPM) der Hochschule für Polizei und Verwaltung Nordrhein-Westfalen (HSPV NRW) und das Mannheimer Institut für das Personalmanagement der Bundeswehr (MIP) angenommen.
Im Rahmen einer Kooperation wird in diesem Jahr eine gemeinsame Tagung mit zwei Teilen in Mannheim und Köln ausgerichtet.
Am 26. und 27. April 2023 fand nunmehr das 2. Mannheimer Forum für Personalmanagement des MIP an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung - Fachbereich Bundeswehrverwaltung (HS Bund – FB BWV) unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Michael Kawik statt, welches Teil einer Kooperation mit dem IPM der HSPV NRW ist. Knapp 100 Teilnehmende beschäftigten sich mit der sowohl in der Praxis als auch in der Wissenschaft äußerst relevanten Thematik des „Fehlverhaltens im öffentlichen Dienst – Ursache/ Prävention/ Reaktion“. Die zahlreichen Vortragenden aus Wissenschaft und Praxis beleuchteten in ihren Vorträgen zahlreiche Facetten des Fehlverhaltens.
Am ersten Tag begrüßten der Direktor des MIP Prof. Dr. Michael Kawik (HS Bund – FB BWV, Mannheim) und der Sprecher des IPM Prof. Dr. Henrique Ricardo Otten (HSPV NRW, Münster) die Teilnehmenden. Der Prodekan der HS Bund in Mannheim, Prof. Dr. Eckart Lang, stimmte die Teilnehmenden auf den interdisziplinären Nachmittag ein.
In den folgenden Vorträgen wurde das Thema Fehlverhalten im öffentlichen Dienst aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Zunächst führte Prof. Dr. Michael Kawik mit seinem Vortrag zum Fehlverhalten von Führungskräften fachlich in die Tagung ein. Zur Führungskultur in der deutschen Verwaltung referierten Prof.in Dr.in Elke Driller und Prof.in Dr.in Inga Mertin (beide HS Bund, Brühl). Prof. Dr. Andreas Gourmelon (HSPV NRW, Gelsenkirchen) thematisierte die Frage, ob mit Tests nicht-integres Verhalten bereits im Bewerbungsverfahren vorhergesagt werden kann und zog hier für die Einstellungspraxis lehrreiche Schlussfolgerungen. Den Abschluss des ersten Tages bildete - nach einer anschließenden Diskussion - ein kleiner Empfang mit Grillen, der erste Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch bot.
Am zweiten Tag standen weitere Vorträge und Diskussionen auf dem Programm. Prof. Dr. Jan Bergmann, LL.M Eur. (VGH Mannheim) referierte über aktuelle dienstrechtliche Rechtsprechung aus Bund und Ländern, bevor sich Hans-Ulrich Gerland (leitender Beamter bei der Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages) mit Konfliktbewältigungsmechanismen der Bundeswehr im Kontext der Aufgaben der Wehrbeauftragten auseinandersetzte. Vor einer anschließenden Diskussion thematisierte Prof. Dr. Philipp-Sebastian Metzger von der HS Bund – FB BWV die Vorhersehbarkeit im Disziplinarrecht und die Relevanz des Wehrstrafrechts.
Dr.in Stephanie Pflüger von der HS Bund – FB BWV, sprach nach der Mittagspause über Rahmen und Grenzen der disziplinaren Würdigung suchtbedingter Dienstverfehlungen und zeigte hier erhebliche Herausforderungen für die Personalpraxis auf. Eva Leichman (Suchttherapie/ Suchtwissenschaft [M.Sc.]) behandelte die Folgen von und den Umgang mit Suchterkrankungen am Arbeitsplatz. Matthias Schütte, Rechtsanwalt, Coach und Mediator, referierte über neue Wege in der Konfliktbearbeitung im öffentlichen Dienst. Er erläutert, welche neuen Verfahren es gibt und wie sie sinnvoll eingesetzt werden können.
Zum Abschluss der Veranstaltung sprach Prof. Dr. Lars Oliver Michaelis (HSPV NRW, Duisburg) über die "Störungen" auf dem Weg zum Beamtenverhältnis auf Lebenszeit. Dieser zweigeteilte Vortrag ist zugleich das Bindeglied zwischen den beiden Tagungsteilen in Mannheim und Köln. Der „Staffelstab“ wird daher im Oktober von Prof. Dr. Till Immich (HSPV NRW, Dortmund) im zweiten Teil des Vortrags aufgenommen werden.
Zudem werden am 26. Oktober 2023 am Studienort Köln der HSPV NRW weitere Vorträge im Rahmen des zweiten Teils der Tagung folgen. Weitere Informationen zum Programm sowie zur Anmeldung finden Sie hier.
Das Programm der Tagung können Sie hier einsehen.
Auf Berichte über das 2. Mannheimer Forum für Personalmanagement sowie Informationen zum diesjährigen Sonderheft können Sie in Kürze hier zugreifen.
Tag 1 (26.04.2023) - Grußworte - Vorträge (zum Fehlverhalten von Führungskräften, zur Führungskultur in der deutschen Verwaltung sowie zur Frage, ob mit Tests nicht-integres Verhalten vorhergesagt werden kann) - anschließende Diskussion - "Ice-Breaker"
Tag 2 (27.04.2023) - Begrüßung - Vorträge (zur aktuellen dienstrechtlichen Rechtsprechung, zu Konfliktbewältigungsmechanismen der Bundeswehr im Kontext der Aufgaben der Wehrbeauftragten, zur Vorhersehbarkeit im Disziplinarrecht und Relevanz des Wehrstrafrechts, zur disziplinaren Würdigung suchtbedingter Dienstverfehlungen, zu Suchterkrankungen am Arbeitsplatz, zur Sinnhaftigkeit neuer Konfliktbearbeitungsverfahren im öffentlichen Dienst sowie zu "Störungen" auf dem Weg zum Beamtenverhältnis auf Lebenszeit) - anschließende Diskussionen - Resümee und Verabschiedung
Personalgewinnung
Personalbindung
Personalentwicklung
Mit seinen rund fünf Millionen Beschäftigten ist der öffentliche Dienst der größte Arbeitgebende Deutschlands. Als Arbeitgebender gilt er gemeinhin als sehr sicher und wird gerade in Zeiten von Krisen zunehmend attraktiv; dennoch ist auch der öffentliche Dienst vom stetigen Wandel der Arbeitswelt betroffen.
Die aktuellen Herausforderungen der Personalabteilungen sind vielfältig: Fachkräftemangel, demografischer Wandel, Nutzung der Vielfalt in der Belegschaft und Digitalisierung.
Wie kann es gelingen, diesen Herausforderungen bestmöglich zu begegnen? U.a. mit dieser Fragestellung beschäftigte sich das 1. Mannheimer Dienstrechtsforum zur „Personalgewinnung - Personalbindung - Personalentwicklung“ an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung - Fachbereich Bundeswehrverwaltung, das am 18. und 19.05.2022 stattfand. Die Tagung bot dabei vor allem auch die Gelegenheit für den fachlichen, interdisziplinären Austausch von Beteiligten aus Wissenschaft und Praxis.
In Übereinstimmung mit der Zielsetzung des MIP, den Austausch zwischen Praxis und Wissenschaft zu fördern, war die Reihe der Vortragenden interdisziplinär zusammengesetzt.
Das Programm der Tagung können Sie hier einsehen.
Hier finden Sie den Bericht zum 1. Mannheimer Dienstrechtsforum zur "Personalgewinnung - Personalbindung - Personalentwicklung", der in der Ausgabe 07/2022 der Unterrichtsblätter (S. 217 - 220) veröffentlicht wurde.
Auch in der Fachzeitschrift Bundeswehrverwaltung (Ausgabe 08/2022, S. 189 f.) haben wir über die Tagung berichtet. Verschaffen Sie sich gerne einen Eindruck, indem Sie hier auf den Beitrag zugreifen.
Dem Zukunftsthema "Personalgewinnung, -bindung und -entwicklung im öffentlichen Dienst" widmet sich auch das Sonderheft des MIP. Hier können Sie einen Blick in das Sonderheft werfen.
Tag 1 (18.05.2022) - Grußworte und "Ice-Breaker"
Tag 2 (19.05.2022) - Mutual Learning zwischen Praxis, Wissenschaft, Rechtsprechung und Wirtschaft